Charlie Hall
Vom freundlichen Zeitgenossen zum rasenden Wüterich
Charlie Hall wurde am 19. August 1899 im englischen Birmingham geboren. Seine Kindheit war durch Armut geprägt. Er erlernte den Beruf des Zimmermanns, schloss sich aber schon 1912 der Schauspielergruppe um Fred Karno an. 1920 ließ er sich in New York nieder. Anlass soll der Besuch bei seiner Schwester gewesen sein. In den USA betätigte er sich zunächst als Bühnenarbeiter, aber schon 1921 wurde er Filmschauspieler in Hollywood. Dort zog es ihn Mitte der 20er Jahre zu Hal Roach, wo er regelmäßig Nebenrollen erhielt. Er tritt in insgesamt fast 50 Filmen mit Stan Laurel und Oliver Norvell Hardy auf und ist damit der am häufigsten eingesetzten Nebendarsteller des Duos. Er ist nach James Henderson Finlayson wohl auch der Darsteller, mit dem Laurel & Hardy am häufigsten und intensivsten "Tit for Tat" praktizierten, ein ins Maßlose oder gar Groteske gesteigerter Schlagabtausch. Äußerst prägnant ist auch die Metamorphose, die Charlie Hall in solchen Szenen durchlebt, vom freundlichen, schmächtigen Mitmenschen oder Passanten zum rasenden Irren und Rächer.
Charlie Hall verstarb am 7. Dezember 1959 in Hollywood. Er wurde auf dem Friedhof "Forest Lawn Memorial Park" in Glendale beigesetzt.